Apocalyptica in Köln – Eine epische Fusion aus Klassik und Metal

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Es ist der 9. Oktober 2024, und ich stehe vor dem E-Werk in Köln, bereit für ein Konzert, auf das ich mich schon lange gefreut habe: Apocalyptica. Die Band, die seit den 90ern beweist, dass Metal auf Celli nicht nur funktioniert, sondern zu einem atemberaubenden Erlebnis werden kann. Eingeladen von FKP Scorpio, war dieser Abend Teil ihrer neuesten Tour – ein Auftritt, der sich durch die Interpretationen von Metallica-Klassikern auszeichnet. Und ich kann euch jetzt schon sagen: Es war ein Konzert, das mich komplett umgehauen hat.

Schon als die ersten Töne von „The Ecstasy of Gold“ erklangen, wusste ich, dass dies kein gewöhnlicher Abend werden würde. Der epische Soundtrack, den Metallica selbst oft als Eröffnungsstück nutzt, legte den Grundstein für eine elektrisierende Atmosphäre. Kaum hatten die vier Cellisten von Apocalyptica mit „Ride the Lightning“ losgelegt, spürte ich die unverkennbare Kraft, die in diesen klassischen Instrumenten steckt. Es war faszinierend zu sehen, wie sie Metallicas Thrash-Metal-Songs in ein majestätisches, fast symphonisches Klangbild verwandelten, das sowohl Fans der klassischen Musik als auch eingefleischte Metalheads in seinen Bann zog.

Einer meiner persönlichen Höhepunkte war „Enter Sandman“. Die Celloversion des Songs brachte eine Tiefe und Emotionalität, die ich in der Originalversion so noch nie wahrgenommen hatte. Es war beeindruckend, wie Apocalyptica es schaffte, die Energie und die Essenz des Songs zu bewahren und gleichzeitig eine völlig neue Interpretation zu schaffen. Und das Publikum? Es schwankte zwischen Ehrfurcht und Begeisterung. Ich habe selten ein Konzert erlebt, bei dem die Zuschauer so still und konzentriert zuhören, nur um im nächsten Moment vor Begeisterung auszurasten.

Die Setlist war eine perfekte Mischung aus alten und neuen Metallica-Klassikern. Songs wie „Creeping Death“ und „Battery“ sorgten dafür, dass die Energie im Raum niemals nachließ. Besonders „For Whom the Bell Tolls“ war ein absolutes Erlebnis – die tiefen, donnernden Celli kreierten eine fast bedrohliche Atmosphäre, die den düsteren Text des Songs perfekt untermalte. Es war, als ob man in eine andere Welt gezogen wurde, in der Metal und Klassik mühelos miteinander verschmelzen.

Ein weiteres Highlight war „The Call of Ktulu“. Dieses Instrumentalstück gehört sowieso zu meinen Favoriten, aber in der Version von Apocalyptica war es einfach magisch. Die Virtuosität der Musiker war förmlich greifbar. Sie verstanden es, den Raum mit Klang zu füllen und dabei eine Spannung aufzubauen, die sich durch den gesamten Song zog. Und dann „St. Anger“ – ein Song, der oft polarisiert, aber in dieser Version eine ganz neue Intensität erlangte. Es war faszinierend, wie Apocalyptica selbst diesen umstrittenen Metallica-Song zu einem epischen Moment machten.

Das letzte Drittel des Konzerts war eine Reise durch einige der emotionalsten Metallica-Songs. „Nothing Else Matters“ ließ keinen im Publikum unberührt. Die melancholischen Celli verliehen dem Song eine solche Tiefe, dass ich tatsächlich Gänsehaut hatte. Doch der absolute Höhepunkt kam mit der Zugabe: „One“. Dieser Song ist schon in seiner Originalversion ein Meisterwerk, aber Apocalyptica schaffte es, ihn auf eine völlig neue Ebene zu heben. Die sanften Anfangstöne bauten sich langsam zu einem orchestralen Crescendo auf, das den gesamten Raum mit seiner Intensität erfüllte.

Was mir besonders auffiel, war die Atmosphäre im E-Werk. Trotz der Größe des Saals schafften es Apocalyptica, eine fast intime Verbindung zum Publikum aufzubauen. Es war nicht nur die Virtuosität der Musiker, sondern auch ihre Leidenschaft und die spürbare Hingabe, die den Abend so besonders machten. Bandleader Eicca Toppinen sprach während des Konzerts über ihre ungebrochene Faszination für Metallica und wie diese Musik auch nach all den Jahren immer noch Menschen bewegt. Man spürte förmlich, wie viel Herzblut Apocalyptica in jedes Arrangement stecken.

Am Ende des Abends gab es Standing Ovations – völlig zu Recht. Apocalyptica haben wieder einmal bewiesen, warum sie seit fast drei Jahrzehnten eine feste Größe in der Musikszene sind. Sie haben nicht nur Metal und Klassik miteinander verbunden, sondern etwas völlig Eigenes geschaffen, das beide Welten bereichert.

Ein besonderer Dank gebührt FKP Scorpio, dem Tourveranstalter in Deutschland, der Apocalyptica auf ihrer Reise unterstützt hat. Ohne ihre Organisation wäre dieser unvergessliche Abend nicht möglich gewesen. Das Konzert hat mich zutiefst berührt und wird sicherlich noch lange in meiner Erinnerung nachklingen.