JOYCE MUNIZ – ZEITKAPSEL (14.04.23) die queere DJ, Produzentin und Sängerin präsentiert ein vielseitiges, berauschendes Club-Album mit vielen Gastsänger*innen

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Joyce Muniz‘ Geschichte liest sich anders als alle anderen. Geboren wurde sie in São Paulo als Kind einer Familie, die tief im Schamanismus und dem Samba verwurzelt war. In den neunziger Jahren zog sie nach Wien und machte sich erst als Sängerin und dann als DJ einen Namen.
Inzwischen lebt sie in Berlin, hat mit einer Reihe von Ausnahmeproduzent*innen zusammengearbeitet, eine Residency bei FM4 und bei Rinse FM aufgenommen und ihre Musik auf Labels wie Get Physical, Permanent Vacation, Pets, International DJ Gigolo und Exploited veröffentlicht.

Auf ihrem zweiten Album „Zeitkapsel“ verabeitet sie ihr Dasein als queere Frau mit lateinamerikanischem Hintergrund. Das vielseitige und berauschende Club-Album bietet ein Miteinander aus zahlreichen musikalischen Einflüssen sowie Relikte aus Joyce‘ musikalischer Vergangenheit deren roter Faden stets die elektronische Musik war. Geboten werden berauschender Electro-House, sinnlicher elektronischer Funk, Drum’n’Bass und Trip-Hop inspirierte Tracks, düstere EBM-Anleihen als auch Achtziger-Synths und Hip-Hop-Beats. Ihre Gastsänger*innen reichern dieses großartige Miteinander noch weiter an.

Joyce Muniz‘ Geschichte liest sich anders als alle anderen. Geboren wurde sie in São Paulo als Kind einer Familie, die tief im Schamanismus und dem Samba verwurzelt war. In den neunziger Jahren zog sie nach Wien und machte sich als Sängerin einen Namen, als die Donaustadt das schlagende Herz des Downtempo-Sounds war, während sie zugleich im Club Flex ihre DJ-Karriere startete. Während der Nullerjahre verlieh sie der europaweiten Baile-Funk-Begeisterung eine authentische Stimme, ging mit Major Lazer auf Tour und begann, selbst Musik zu produzieren. Seitdem hat sie mit einer Reihe von anderen Ausnahmeproduzent*innen wie beispielsweise Maya Jane Coles oder DJ Hell zusammengearbeitet, eine Residency bei Rinse FM und FM4 aufgenommen und veröffentlichte ihre Musik auf Labels wie Get Physical, Permanent Vacation, Pets, International DJ Gigolo und Exploited, wo auch im Jahr 2016 ihr Debütalbum „Made In Vienna“ erschien.

Mit ihrem zweiten Album „Zeitkapsel“ geht sie nun allerdings einen Schritt weiter und verarbeitet darauf ihr Dasein als queere Frau mit lateinamerikanischem Hintergrund. Und das natürlich mittels des Mediums, in dem sie zu Hause ist: ihrer Kunst. In musikalischer Hinsicht fährt Muniz den Lebenslinien ihrer Biografie nach, deren roter Faden stets die elektronische Musik war. Mit seinen Achtziger-Synths und Hip-Hop-Beats hallen im Opener „These Days“ Joyce‘ Zeiten in Wien nach, die sie dank ihrer umfassenden, zehnjährigen Erfahrung als Produzentin elegant ins Heute transportiert. „Joy Toy“ (ihr Spitzname) ruft die berauschenden Hochzeiten des Electro-House auf, in denen der Dancefloor von Camp und überbordender Freude erobert wurde. Genauso „Arrivederci Bella“, auf dem Joyce singt und so an ihre Anfangszeiten anschließt, in denen sie auf Portugiesisch rappte. Der – von niemand Geringerem als DJ Marky hochgelobte – Drum’n’Bass-Track „Bagalore Girl“ versinkt sich in den Klängen und Eindrücken, die sie auf ihrer ersten Tour in Indien gesammelt hat und greift den Sound auf, mit dem sie sich einst als MC einen Namen machte. Das Schlussstück „Tempelhof“ ist eine Ode an ihre derzeitige Heimat Berlin und das Gebiet, das während der Lockdowns als stadtweite Oase diente – ein Reese-getriebener, Vocoder-gestützter Schieber, in dem ihre zahlreichen Einflüsse zusammenfinden.

Ihre Gastsänger*innen reichern dieses wuchernde Miteinander noch weiter an. Joyce lernte Leciel während einer illegalen Dinnerparty im zweiten Lockdown kennen. Nachdem beide über ihre Liebe zur Neunziger-Rapperin Bahamadia zueinander kamen, verpflichtete Joyce die die US-amerikanische, multidisziplinär arbeitende Künstlerin dazu, dem launischen Stück „Grey Skies“ ihren einzigartigen Flow zu leihen. Roland Clark, die Stimme hinter so bahnbrechenden Hits wie „I Get Deep“, beschwört auf „Imagine“ nichts weniger als eine Utopie herauf, während Joyce mit einem verträumten House-Beat die sphärische Schönheit seines Gesangs unterstreicht. Für „The Rhythm Is Love“ stößt Fritz Helder, der ehemalige Frontmann von Azari & III Fritz Helder hinzu, um über verrauchten Pianoklängen seinen Gefühlsregungen einen beseelten Ausdruck zu verleihen. Der French-Touch-Held Play Paul, auch bekannt als Mitglied von Buffalo Bunch und Bruder von Guy-Manuel de Homem-Christo von Daft Punk, transformiert den sinnlichen elektronischen Funk von „How I Feel“ in einen selbstreflexiven Song über Musik, eine moderne Hymne auf ihre erhebende spirituelle Kraft. Der Queer-Aktivist Karl Michael beschwört über den düsteren EBM-Anleihen von „In Der Nacht“ eine traumlogische Fantasiewelt herauf. Und der junge, selbstbewusste britische Rapper Le3 bLACK knüpft an seine Arbeit mit der Hyperdub-Künstlerin Loraine James an, indem er über dem von Bristolischem Trip-Hop inspirierten Track „Never Brushing The Sound“ zu einer vernichtenden Brandrede gegen politische Zustände ausholt.

All diese Künstler*innen bringen sehr persönliche Perspektiven ein, die durch Joyce‘ Musik verstärkt werden und so an universelle, uns alle verbindende Gefühle appellieren. Das Artwork des Albums übersetzt diesen multidimensionalen und zeitlosen Charakter ins Visuelle. Entworfen wurde es von Joyce‘ bestem Freund, dem Tausendsassa Raphael Gaiani, und von Visagist Ken Krüger, Kreativdirektor Mario Soldo und Fotograf Markus Morianz umgesetzt. Seine Inspiration bezieht es von surrealistischen Künstlern wie Dalì oder Escher, genauso jedoch aus den schamanistischen Erkundungstouren von Joyce‘ Großvater durch das Reich der Visionen.

„Zeitkapsel“ bietet exakt das, was der Titel verspricht: ein Miteinander von Relikten aus Joyce‘ Vergangenheit. Indem sie ihre Geschichte allerdings erzählerisch in Bewegung bringt, eröffnet sie eine Perspektive auf einen zeitlosen Ursprung, dem alle unsere kollektiven Hoffnungen, Sehnsüchte und Träume entspringen.

Tour Termine

18.03.22 Berlin – Mensch Meier
25.03.23 Graz – Postgarage (A)
14.04.23 Wien – Sass Club (A) Album Release Party (Special Guest: Theus Mago)
20.04.23 Berlin – Watergate / Album Release Party (Special Guests: Dj Hell, Local Suicide)
21.04.23 München – Pacha / Album Release Party (Special Guest: Local Suicide)
30.04.23 Frankfurt – Tanzhaus West / Album Release Party (Special Guest: Theus Mago)
05.05.23 Potsdam – NikolaiSaal (Live Concert mit Filmorchester Babelsberg)
09.05.23 Münster – Conny Kramer