Am 5. Oktober 2024 verwandelte sich das Kölner Tanzbrunnen in einen musikalischen Nostalgietempel, als die unvergleichliche Postmodern Jukebox auf die Bühne trat. Mit ihrem einzigartigen Konzept, moderne Popsongs im Stil vergangener Jahrzehnte neu zu interpretieren, begeisterte die Band das Publikum von der ersten bis zur letzten Minute. Was diesen Abend besonders machte, war nicht nur die atemberaubende Musikalität und Bühnenpräsenz der Künstler, sondern auch die perfekt abgestimmte Technik und Organisation, die das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließ.
Das erste Lied war „Thriller“, vorgetragen von Dario, und bereits mit den ersten Tönen wurde klar, was das Publikum an diesem Abend erwarten würde: ein magisches Erlebnis.
Einer von den Highlights war: „Chain“, das vom Ensemble der Postmodern Jukebox auf fantastische Weise dargeboten wurde. Die Synergie zwischen den Musikern und dem Gesang war schlichtweg überwältigend. Die Harmonien flossen ineinander, die Band spielte präzise, und die Stimme von Ro, einer der Hauptsängerinnen der Show, zog das Publikum sofort in ihren Bann. Von Anfang an war klar, dass dies ein Abend auf höchstem musikalischem Niveau werden würde.
Besondere Erwähnung verdient das jüngste Mitglied der Band, der Pianist, der am Vortag, dem 4. Oktober 2024, gerade einmal 21 Jahre alt geworden war. Trotz seines jungen Alters beeindruckte er durch technische Brillanz und eine spürbare Leidenschaft für die Musik. Seine Klaviereinlagen gaben den Songs eine lebendige Tiefe, die das Publikum förmlich in die verschiedenen musikalischen Epochen katapultierte. Es war ein Genuss, seine musikalische Reife und Fingerfertigkeit mitzuerleben.
Ein weiterer Gänsehaut-Moment des Abends war die Darbietung von „Lovefool“, bei der das Publikum gedanklich direkt in das New York der 1960er-Jahre versetzt wurde. Die Inszenierung war so lebendig und kraftvoll, dass man fast den Straßenlärm und das hektische Treiben jener Zeit zu hören glaubte. Besonders hervorzuheben war die charmante Pfeifeinlage, die das Stück in eine ganz besondere Richtung lenkte und für den einen oder anderen Lacher im Publikum sorgte.
Einen unverwechselbaren optischen und akustischen Genuss bot auch der Stepptanz zu den Klassikern der Zeit. Die Stepptänzer sorgten nicht nur für ein beeindruckendes visuelles Erlebnis, sondern lieferten auch eine akustische Performance, die den Rhythmus und das Tempo der Stücke auf eine völlig neue Ebene hob. Es war, als würden die Tänzer selbst ein zusätzliches Instrument in die Show einbringen, das die Atmosphäre mit einem Hauch von Broadway und alten Revue-Shows anreicherte.
Ein weiteres Highlight des Abends war die Interpretation des Songs „Use Somebody“. Hier zeigte sich erneut die stimmliche Bandbreite und emotionale Tiefe der Postmodern Jukebox. Die Sängerin Ro lieferte eine Performance ab, die das Publikum in eine Welt voll Emotionen entführte. Ihre Stimme füllte den gesamten Raum, und die sanfte, aber entschlossene Unterstützung durch Tawanda und Tatum machte diesen Moment zu einem der intensivsten des Abends. Es war ein echtes Gänsehaut-Feeling, das die Zuhörer in eine ganz besondere Stimmung versetzte.
Ein überraschender Moment folgte mit dem Song „It’s Not Unusual“, der von Jack, dem Schlagzeuger der Band, auf dem Waschbrett begleitet wurde. Jacks Interpretation des Stücks, unterstützt durch den Kontrabass, Gitarre und Piano, verlieh dem Song eine besondere, fast schon charmant-exzentrische Note. Seine Stimme überraschte das Publikum und bewies einmal mehr, wie vielseitig die Mitglieder dieser Band sind.
Ashley brachte mit ihrer Darbietung von „There is a Light“ eine Wildwest-Atmosphäre auf die Bühne. Begleitet von ihrer Gitarre und Jack am Schlagzeug im Hintergrund, wirkte das Stück wie aus einem Western-Film entnommen. Die Kombination aus treibenden Rhythmen und der tiefen, kraftvollen Stimme von Ashley entführte die Zuhörer in die Prärien und Saloons des wilden Westens. Dieser Moment erinnerte daran, wie Postmodern Jukebox es immer wieder schafft, die Grenzen von Genres und Epochen zu überschreiten und dem Publikum dabei ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.
Ein weiteres beeindruckendes Stück war „Die for You“, bei dem Tatum ihre stimmlichen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellte. Ihre Darbietung reichte von sanften, gefühlvollen Tönen bis hin zu kraftvollen Ausbrüchen, die das Publikum in Staunen versetzten. Unterstützt von der Band, die sich in einem Bigband-Modus präsentierte, erinnerte das Arrangement stark an die epischen James-Bond-Titelsongs. Man konnte sich Tatum förmlich als Bond-Girlsängerin auf der großen Leinwand vorstellen – so beeindruckend war ihre Darbietung.
Einen besonders emotionalen Moment bot der Dank von Ro und Adam, den Gründungsmitgliedern der Band. Sie bedankten sich beim Publikum für 10 Jahre Postmodern Jukebox und mehr als 1.000 Konzerte rund um die Welt. Dieser Moment des Rückblicks und der Dankbarkeit verband die Musiker noch enger mit ihrem Publikum, das diesen Meilenstein mit Standing Ovations würdigte.
Ein weiteres emotionales Highlight war das Lied „Still Haven’t Found What I’m Looking For“, das im Gospel-Stil dargeboten wurde. Das gesamte Publikum stand auf, und man fühlte sich in ein Predigerzelt im Süden der USA versetzt. Die kraftvolle, spirituelle Darbietung ließ die Zuhörer nicht nur die Musik, sondern auch die Energie des Augenblicks spüren. Ro rundete den Song mit einem grandiosen Abgang à la James Brown ab, was für große Begeisterung sorgte.
Den krönenden Abschluss bildete die Zugabe „All About That Bass“. Ashley begann den Song solo, bevor die gesamte Band einstieg und eine große Verbeugung vor alten Zeiten und musikalischen Klassikern machte. Dieser Moment war ein würdiger Abschluss eines fantastischen Abends, der sowohl musikalisch als auch emotional alle Erwartungen übertraf.
Zum Schluss gebührt ein großes Lob den Veranstaltern Handwerker Promotion und Wizard Live, die mit ihrer hervorragenden Arbeit – sowohl visuell als auch technisch und organisatorisch – einen reibungslosen Ablauf und ein perfekt inszeniertes Konzert ermöglichten. Das Zusammenspiel aus herausragenden Künstlern und einer tadellosen Organisation machte diesen Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis. Gratulation an alle Beteiligten für ein gelungenes Konzert!
Claudia