Ruel in Kölner Bürgerhaus Stollwerk, ist er der nächste “King of Pop”?

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Ruel beherrschte gestern Abend das Bürgerhaus Stollwerck in Köln vor einer enthusiastischen Menge. Es fühlte sich beinahe so an, als hätte Ruel den Thron als neuer Popkönig bestiegen. Nun gut, vielleicht eine kleine Übertreibung, aber nicht viel.

Ruel, mit vollem Namen Ruel van Dijk, ist ein Pop-Sänger aus Sydney, der nicht nur so aussieht (und klingt), als gehöre er neben Größen wie Harry, Taylor und Ed auf die Bühne.

Trotz seiner zarten 20 Jahre wirkt Ruel wie ein erfahrener Performer, voller Selbstbewusstsein, Talent und einer gehörigen Portion Charisma. Möglicherweise wurde er, wie einige andere in der Königsfamilie der Musik, dazu geboren. Jetzt, im stolzen Alter von 20 Jahren, steht Ruel bereit, die Musikwelt zu erobern.

Ruel hat kürzlich sein Debütalbum “4th Wall” veröffentlicht, ein ehrgeiziges Werk mit 14 Tracks, das sich wie ein Science-Fiction-Konzeptalbum anfühlt und von Filmen wie “Die Truman Show” und “Fight Club” inspiriert wurde. Ruel hegt eindrucksvolle Visionen, und diese spiegeln sich in einer minimalistische Show wider, die beinahe zu groß für das Bürgerhaus Stollwerck erscheint.

Die Show ist fast ausverkauft, und bereits jetzt singt die Menge begeistert zu den Klängen von Harry Styles und 5 Seconds Of Summer, um sich auf das Hauptevent einzustimmen. Der Auftakt ist äußerst dramatisch: Lichter flackern, und eine Silhouette fällt – plötzlich erhebt sich Ruel von der Bühne und beginnt “Go On Without Me” zu singen. Und die Menge singt mit, sie kennt jedes Wort.

Dieser dramatische Beginn leitet eine äußerst theatralische Show ein. Doch die Theatralik tritt niemals in den Vordergrund und stört nie die Musik. Wir hören zwei weitere Songs von “4th Wall”, “Growing Up Is _” und “You Against Yourself”, und das Publikum antwortet lautstark auf Ruels Refrains. Ruel bemerkt bescheiden, dass die Energie “top notch” ist, eine deutliche Untertreibung.

Mitten im Set gibt es eine Cover-Version von One Directions “Night Changes”, kombiniert mit Ruels “Wish I Had You” und JVKEs “Golden Hour”. Ruel sitzt am Bühnenrand und ist zum Greifen nah für seine begeisterten Fans. Tatsächlich springt er später sogar ins Publikum, während seine in Blau gekleideten Roadies ihn sicher unterstützen. Seine Band, bestehend aus dem musikalischen Leiter und Keyboarder Beau Golden, Gitarrist Daniel Walsh und Schlagzeuger Michael Avenaim, ist stets an seiner Seite.

Weitere Höhepunkte sind seltene Aufführungen von “If And/Or When”, das bisher nur bei seinem Heimkehrkonzert in Sydney vier Tage zuvor live gespielt wurde, und ein weiteres Cover, nämlich Coldplays “Sparks”. “Soll ich das im Set behalten?”, scherzt er. Natürlich, doch ehrlich gesagt kamen die Fans, um seine eigenen Songs zu hören, und am Ende des 80-minütigen Sets sangen sie immer noch jedes Wort mit. Jacken wurden ausgezogen, und Handys wurden in die Luft geschwenkt. Die Stimmung war schlichtweg grandios.

Das war zweifellos Ruels Abend, und seine Fans behandelten ihn, als wäre er der König der Bühne.