Die Lanxess Arena in Köln verwandelte sich am 23. November 2024 in einen wahren Party-Tempel, als die deutsche Electro- und Techno-Legende Scooter die Bühne eroberte. Im Rahmen ihrer „Thirty, Rough and Dirty“-Tour, die zum 30-jährigen Bestehen der Band ins Leben gerufen wurde, lieferten sie einen Abend, der alle Erwartungen an ihre brandmarkende Party-Atmosphäre übertraf und ihre Fans in eine Welt voller wummernder Bässe, neonfarbener Lichter und spektakulärer Pyro-Effekte entführte.
Die Arena, die sonst für ihre internationalen Sportevents bekannt ist, wurde für einen Abend zur größten Großraum-Disco Kölns. Inmitten der begeisterten Fans, die sich zu 90er-Jahre-Sound und pulsierenden Beats bewegten, war klar: Bei Scooter geht es nicht nur um die Musik, sondern um ein Gesamterlebnis, das vor allem eines will: den Moment leben.
30 Jahre Scooter – ein nostalgisches Highlight
Es war ein Abend der Nostalgie und des Feierns – 30 Jahre Scooter. Das Gesicht der Band, der unermüdliche H.P. Baxxter, präsentierte sich mit seiner gewohnt energiegeladenen Performance und bewies, dass er auch mit sechzig Jahren noch kein bisschen an Power verloren hat. Während viele in seinem Alter schon einen ruhigeren Lebensstil pflegen, wirbelte der Frontmann in seinem Glitzer-Outfit über die Bühne und brachte die Massen zum Beben. Seine Sprüche, die zwischen Deutsch, Englisch und wilden Rufen wie „Yehaw“ oder „Wicked“ pendelten, fanden stets den Weg in die Herzen der Fans. „Hyper Hyper“ oder „Move Your Ass“ hatten, wie zu erwarten, wenig Tiefgang – dafür aber eine ungebremste Energie, die die Arena förmlich explodieren ließ.
Auch wenn die Texte keine tiefsinnigen Botschaften transportierten – „How Much Is The Fish“ oder „Maria (I Like It Loud)“ sind ja auch nicht gerade für ihre philosophischen Ansätze bekannt – es war an diesem Abend mehr als genug, um die tanzende Menge zu elektrisieren. Es war der typische Scooter-Sound, der nach wie vor in den Gehörgängen hallt und die Fans in Ekstase versetzt.
Neueste Hits und Klassiker – perfekte Mischung
Der Sound war eine gelungene Mischung aus altbekannten Hits und neuerer Musik. Der Einstieg mit „Thirty, Rough and Dirty“ und „Rave & Shout“ setzte gleich den richtigen Ton: Basslastig, schnell und unaufhaltsam. Darauf folgten mit „Maria (I Like It Loud)“ und „Techno Is Back“ zwei unmissverständliche Bekenntnisse zu Scooter’s Wurzeln im klassischen Techno, die im Publikum für sofortige Euphorie sorgten. Doch auch neuere Tracks wie „Mom Was On Tequila“ und „FCK 2020“ fügten sich problemlos in das Set ein und wurden mit gleicher Leidenschaft gefeiert.
Besonders bemerkenswert war die Ausführung von „Bassdrum“ – eine Hymne, die es schaffte, die Masse in einen tranceartigen Zustand zu versetzen, während Flammenwerfer und ständiger Nebel die perfekte visuelle Untermalung boten. Die Tänzerinnen, die sich zwischen den Feuerfontänen bewegten, schienen wie ein weiterer Teil der Pyro-Show, die das Gesamterlebnis perfekt abrundete.
Kultstatus und Erinnerungen an die 90er
Einen Höhepunkt des Abends bildete sicherlich der Auftritt von „Nessaja“ – einem Song, der das Herz vieler Fans höher schlagen ließ. Der Cover von Peter Maffays Klassiker schaffte es, den Zuschauer in eine Zeit zurückzuversetzen, als Scooter noch als die ungezähmte und unaufhaltsame Techno-Band der 90er galt. Aber auch neuere Klassiker wie „Jumping All Over the World“ und „God Save the Rave“ ließen keinen Zweifel daran, dass Scooter noch immer die Herzen der Rave- und Techno-Gemeinde im Sturm erobern.
Es war der Zauber des Abends – eine Mischung aus vertrauten und neuen Klängen, die die gesamte Lanxess Arena zu einem pulsierenden, energiegeladenen Ort machten. Der Rückblick auf die Anfangszeit der Band und die Reise, die sie in den letzten 30 Jahren gemacht hat, war unübersehbar, während sie mit Songs wie „We Love Hardcore“ und „We Are the Greatest“ ihren legendären Status immer wieder bestätigten.
Eine unaufhaltsame Show
Was bei einem Scooter-Konzert immer auch dazugehört, sind die atemberaubenden Lichteffekte und die spektakuläre Pyro-Show, die immer wieder für Staunen sorgte. Die Arena war mehr als nur ein Konzertort – sie war eine Arena für pure Ekstase. Die ständigen Nebelschwaden, das grelle Licht und die Flammen, die bei den Höhepunkten der Lieder emporstiegen, ließen das Event wie eine riesige Großraum-Disco erscheinen, die mit jedem Song noch weiter eskalierte.
Natürlich durfte auch der allseits beliebte Klassiker „Hyper Hyper“ nicht fehlen. Als die ersten Takte erklangen, wusste jeder im Publikum, dass nun der Höhepunkt des Abends gekommen war. Die Lanxess Arena explodierte förmlich, als die Fans gemeinsam mit H.P. Baxxter „Hyper Hyper“ sangen und die Energie auf der Bühne sich mit jeder Sekunde steigerte.
Fazit: Scooter bleibt die Party-Legende
„Which Light Switch Is Which?“ – Eine Frage, die nach dem Konzert noch lange im Raum schwebte. Das mag eine spaßige Bemerkung von H.P. Baxxter gewesen sein, aber es beschreibt genau die Unbeschwertheit und den Freigeist, der bei Scooter nie verloren gegangen ist. Trotz aller Komplexität der Musiklandschaft sind sie geblieben, was sie immer waren: eine Band, die nicht nur für ihre Musik gefeiert wird, sondern für das Gefühl, das sie ihren Fans gibt. In der Lanxess Arena erlebte das Publikum ein Feuerwerk der Emotionen, der Erinnerungen und der Musik, das einen bleibenden Eindruck hinterließ.
Mit „Hyper Hyper“ und der abschließenden „Endless Summer“-Performance verabschiedeten sich Scooter, nicht ohne die Fans noch einmal in eine Sphäre der Ekstase zu entführen. Scooter sind und bleiben eine der prägendsten Acts im Party-Techno-Genre – und das nicht nur, weil sie mit „Which Light Switch Is Which?“ fragen, sondern weil sie wissen, wie man eine Party auf eine unvergessliche Weise schmeißt.