Autorin A.A. Kästner erzählt in ihrem Roman “Die Freiheit so nah” die wahre Lebensgeschichte ihres Ehemannes Andreas Kästner, der in der DDR aufwächst. Eine dramatische und emotionale Geschichte um Freundschaft, Verrat und den Drang nach Freiheit:
Geschafft! Die Schule lag hinter ihnen. Doch was nützen ein Berufswunsch und persönliche Fertigkeiten, wenn der Staat die Ausbildungsstätten zuteilt. Kay hatte schon immer den Wunsch, Seemann zu werden, um wie sein Vater die Weltmeere zu bereisen. Er kann sein Glück kaum fassen, als seine Bewerbung angenommen wird. Bis zum Schluss hatte er gefürchtet, dass die Stasi ihm einen Strich durch die Rechnung macht. Seine Clique beneidet ihn, für sie ist er der Exot, der an der Freiheit schnuppert.
Neun Freunde sind sie, die gemeinsam durch dick und dünn gehen – bis sich herausstellt, dass einer von ihnen ein Verräter ist. Ein Informeller Mitarbeiter (IM) der Staatssicherheit. Doch wem wäre das zuzutrauen? Und warum sollte einer von ihnen mit dem zunehmend verhassten Staat zusammenarbeiten?
Obwohl Kay von jeder Seereise zurückkehrt und dem Staat loyal gegenübersteht, wird ihm ohne Begründung das Seefahrtsbuch entzogen – was einem Berufsverbot gleichkommt. Ist auch er ein Opfer des Verräters in den eigenen Reihen geworden? Die Freundesclique droht zu zerfallen. Das Misstrauen untereinander wächst, als die ersten Freunde versuchen, die DDR auf illegalen Wegen zu verlassen und einer nach dem anderen verhaftet wird.
Jahrzehnte später, die Mauer ist lange gefallen, treffen sich die Freunde zu einer Trauerfeier in Rostock, als aus der Dunkelheit der Mann auf sie zutritt, der für all das Leid verantwortlich war. Kann das, was geschehen ist, vergeben werden?
Andreas Kästner ist 1963 in Wismar geboren, in Rostock aufgewachsen und mit 16 Jahren zur Seefahrt gegangen. Er eroberte als Vollmatrose die Weltmeere, bis das DDR-Regime es ihm verbot. Kurz vor der Wende wurde sein Ausreiseantrag endlich bewilligt – in den Stasi-Akten vermerkt mit „negativ-dekadentes Element“ mit einem „problematischen Freundeskreis“. Kästner ist der Seefahrt treu geblieben – heute arbeitet er bei der Hamburger Wasserschutzpolizei.
A. A. Kästner hat sich bereits unter dem Namen Angélique Mundt als Autorin einen Namen gemacht. Nach ihrem Studium der Psychologie hat sie sich ab 2005 als promovierte Psychotherapeutin mit eigener Praxis selbstständig gemacht. Bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Kriseninterventionsteam des DRK lernte sie ihren heutigen Ehemann, den Hauptkommissar der Wasserschutzpolizei Andreas Kästner kennen, auf dessen Leben der Roman basiert. Das Ehepaar lebt in Hamburg.
“Die Freiheit so nah” erscheint am 1. September 2023 bei Droemer.