AVEC veröffentlichte am 14. Juli ihre EP “I feel alone these days”, eine Sammlung von Songs, die direkt aus der Seele sprechen.

Teile es mit der Welt

“Aus dem eigenen Schmerz, den eigenen schweren Erfahrungen, die sie seit einigen Jahren auch in Therapie aufarbeitet, entsteht da Musik, die nicht nur der Musikerin selbst, sondern auch anderen weiterhelfen und Hoffnung geben soll. In einer Welt, in der man gerade als junger, vegan lebender und politisch interessierter Mensch nicht umhin kann, sich zu positionieren, beschäftigen sich AVECs Lieder natürlich auch mit Fragen wie der, ob und wie man unsere Umwelt schützen kann.”

AVEC hat seit der Veröffentlichung ihrer ersten EP “Heartbeats” im Jahr 2015 immer wieder neue Wege ausprobiert. Die junge österreichische Musikerin hat das Bild von ehrlicher Popmusik auf charmante Weise herausgefordert und in Frage gestellt. Ihre erste Single “Granny” ebnete den Weg zu ihrem jugendlich-melancholischen Debütalbum “What If We Never Forget”, das mit mehreren Nominierungen bei den Austrian Amadeus Music Awards belohnt wurde. Es war ein kraftvolles Statement des Folkpops, das reduziert, kraftvoll und beeindruckend war. In der Folge spielte AVEC unter anderem Support-Slots für Künstler wie Zucchero, Sting und The Tallest Man On Earth. Dabei schließt sich ein schöner Kreis, da letzterer für seine einfache Art bekannt ist, mit nur Gitarre und Stimme ganze Welten zu erschaffen. Diese Art von geschichtenerzählendem Folk hat AVEC als Teenager entdeckt und von Anfang an eine Verbindung zu ihrer Musik hergestellt. Musik war immer ein Teil ihres Lebens, von den Musikvorlieben ihrer Mutter in den 80er Jahren bis zu ihren ersten musikalischen Schritten an der Geige in der Schule.

Später entdeckte AVEC ihre herausragende Stimme und lehnte es ab, Noten lesen zu lernen. Stattdessen brachte sie sich selbst bei, ihre Stimme und ihre ersten Texte auf der Gitarre zu begleiten, indem sie Bücher las und Youtube-Videos anschaute. Taylor Swift und ihr Song “Fifteen” gaben ihr schließlich das Gefühl, dass Musik der eine, echte und wichtigste Lebenssinn sein kann. Nachdem sie erste Songs mit ihrem Handy zu Hause aufgenommen und auf Soundcloud hochgeladen hatte, dauerte es nicht lange, bis sie entdeckt wurde. Der Rest ist eine fabelhafte Geschichte. Im Gegensatz zu vielen anderen Künstlern hat AVEC es nicht eilig gehabt, vom Land in die Stadt zu ziehen, um dort eine große Karriere zu starten. Ein ruhiger Ort führt oft zu lauten Gedanken, und das war für sie von Anfang an eine wichtige Voraussetzung, um Musik zu machen.

Für die Aufnahmen ihres ersten Albums zog es die junge Musikerin erneut mit ihrem besten Freund und musikalischen Wegbegleiter Andreas Häuserer nach Irland. Der Norden des Landes gab ihr etwas, das sie sonst nirgendwo fand. Die Kälte, die Landschaft und sogar die Schafe spielten eine Rolle. Es war eine ursprüngliche, naturnahe Einsamkeit, die AVEC von der windigen Küste in ihre Songs und ihre Art zu erzählen übertrug. Zusammen mit dem Produzenten Tommy McLaughlin entstand dort auch ihr zweites Album “Heaven/Hell” (2018). Es war kantiger, inhaltlich klarer und poppiger. Taylor Swift würde staunen.

AVEC tourt mittlerweile mit einer großen Liveband und hat bereits in Ländern wie Frankreich, Belgien, Deutschland und Portugal aufgetreten. Ihre “Heaven/Hell”-Tour war in Österreich komplett ausverkauft. Der Höhepunkt war ihre Teilnahme am Eurosonic Norderslaag Festival in Groningen, Niederlande, wo sie 2019 den “Music Moves Europe Talent Award” in der Kategorie “Singer/Songwriter” gewann. Selbst während der mageren Jahre der Live-Konzerte aufgrund von Corona blieb sie durch Single-Veröffentlichungen wie dem berührenden Song “I Don’t Pray” präsent. Dadurch wurde auch James Blunt auf sie aufmerksam, der sie persönlich einlud, ihn auf seiner “The Stars Beneath My Feet Tour” im Sommer 2022 zu begleiten. James Blunt schwärmte von ihrer Live-Show.

Es erstaunt AVEC selbst, dass sie nun im Rampenlicht steht. Sie beschreibt sich selbst als introvertiert und rückblickend liebevoll als “Weirdo”. Als Außenseiterin hatte sie nicht viele Freunde und trug gerne die Kleidung ihrer geliebten Oma. Sie hätte nie gedacht, dass sie im Rampenlicht stehen würde. Dass Musik nun nicht nur ein erfüllendes Hobby, sondern ihr Beruf und ihre Berufung ist, ist für AVEC nach wie vor die schönste und erstaunlichste Überraschung. Sie hat ihre Studien der Molekularbiowissenschaften und des Lehramts Englisch/Geschichte gerne auf Eis gelegt.

AVEC verzeichnet derzeit mehr als 150 Millionen Streams allein auf Spotify. In einer Zeit, in der Einzigartigkeit benötigt wird, um aus der Masse an neuen Veröffentlichungen herauszustechen, macht AVEC alles richtig. Ihre Lieder sind realitätsnah und laden dennoch zur Gedankenreise ein. Vor allem sind sie Wegbegleiter und ein sicherer Ort in einer Zeit, in der mentale Gesundheit kein Tabuthema mehr sein darf. AVEC beschreibt ihre Beziehung zu ihren Songs als eine Art Hassliebe, weil sie genau das sind: Musik, die aus ihrem eigenen Schmerz und ihren eigenen schweren Erfahrungen entsteht und nicht nur ihr selbst, sondern auch anderen helfen und Hoffnung geben soll. In einer Welt, in der junge, politisch interessierte Menschen nicht umhin können, sich zu positionieren, beschäftigt sich AVEC in ihren Liedern auch mit Fragen zum Umweltschutz. Gleichzeitig führen uns ihre Lieder auf wunderbar kaleidoskopische Weise durch immer wieder besungene, aber niemals alte Themen wie das Älterwerden, das Gefühl, nicht dazuzugehören, und die kostbaren zwischenmenschlichen Beziehungen, die das Leben ausmachen. Es ist nicht einfach, Lieder, Intentionen und Künstler zu beschreiben, aber bei AVEC ist es einfach: Musik ist am besten, wenn sie aus dem inneren Drang entsteht und nicht aus dem Wunsch. Ihre aktuelle Single “Walls” ist der emotionale Höhepunkt einer Reihe von Songs, die 2022 mit der Veröffentlichung von “Nothing To Me” begannen und nun mit der EP “I feel alone these days” abgeschlossen wird. Die Songs entstanden in einer Zeit von Schicksalsschlägen und einer zerbrochenen Beziehung, die nie ihr volles Potenzial entfalten konnte. Themen wie Verlust, Abschied, Trauer und Verlassenheit stehen im Mittelpunkt dieser musikalischen Schaffensperiode.