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Krieg in Europa, steigende Energiepreise, Inflation, eine erstarrte politische Klasse, die Post-BrexitÜbelkeit und ein gespaltenes Land, Verzweiflung, Wut und Entfremdung.

War es in England jemals schlimmer? Das fragen sich Sleaford Mods auf ihrer neuen Platte „UK Grim“, die am 10. März veröffentlicht wird, und geben die gewohnt deutliche Antwort. „Die Verwesung hat eingesetzt“, sagt Rapper Jason Williamson. „Wir sind alle Torys geworden, wir sind jetzt alle konservative Abgeordnete. Diener dieses trübseligen Aldi-Nationalismus.“

Anders gesagt, Williamson und sein kongenialer Partner Andrew Fearn sind auf ihrem inzwischen zwölften Album immer noch verdammt sauer auf ihr Land, seine Repräsentant*innen und seinen trostlosen Zustand im Allgemeinen. Obwohl weitgehend vor den Turbulenzen des Jahres 2022 geschrieben, nimmt die Platte auf unheimliche Weise die Erschütterungen einer Gesellschaft vorweg, die den Verstand verliert. Musikalisch sind die 14 wasserdichten Tracks purer Punk, störrische Elektronik und verdrehter Hip-Hop. In den Lyrics wechseln sich die Themen schändlicher Rechtsradikalismus, Korruption, der nostalgische Blick der Süchtigen auf Drogen und existentielle Einsamkeit ab. Die Aussagen sind klar und gerade, die Wörter deutlich, unverblümt und brutal. Bei den Sleaford Mods wurde noch nie etwas beschönigt, aber so wütend wie auf „UK Grim“ hat man sie nur selten erlebt. Selbst die eigene Szene bekommt ihr Fett weg, wenn Williamson über ihre Einförmigkeit tobt: „Not another white bloke aggro band, oh yeah we’re all the fucking same, let’s not kid ourselves.“ Niemals zurückstecken, so ist das Duo aus Nottingham. Jeder Track muss sofort zünden: schnell rein, in zwei Minuten klar Schiff machen und wieder raus. Thema erledigt. Wenn da nur nicht der Hydra England für jeden abgeschlagenen Kopf zwei neue wachsen würden. Grund genug für Sleaford Mods, immer weiterzumachen. Das gilt auch für die Auftritte des Duos, die genauso minimalistisch sind und doch so energetisch. Im Oktober kommen die beiden zu uns auf Tour.

Präsentiert werden die Konzerte von Rolling Stone, laut.de und MusikBlog.de.

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16.10.2023 Frankfurt am Main – Batschkapp
18.10.2023 Köln – Carlswerk
19.10.2023 Hamburg – Große Freiheit 36
21.10.2023 Berlin – Columbiahalle
24.10.2023 Leipzig – Täubchenthal
28.10.2023 München – TonHalle